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Bekomme ich auch die Entfernungspauschale, wenn ich einen Firmenwagen nutze?
Du kannst die Entfernungspauschale auch dann erhalten, wenn Du einen Firmenwagen für den Weg zur Arbeit nutzt. Dabei musst Du jedoch folgende Besonderheiten beachten:
Verkehrsgünstige Strecke
Auch wenn Dein Arbeitgeber bei der Berechnung des steuerpflichtigen Nutzungswertes die kürzeste Strecke zugrunde legt, darfst Du dennoch eine längere Fahrstrecke in der Steuererklärung angeben, wenn diese verkehrsgünstiger ist und Du diese regelmäßig nutzt.
Für die Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte musst Du zusätzlich zum privaten Nutzungswert von 1 Prozent des Listenpreises einen Zuschlagswert versteuern. Dieser beträgt für Fahrten zur Arbeit monatlich 0,03 Prozent des Listenpreises pro Entfernungskilometer.
Im Gegenzug darfst Du dann wie jeder Arbeitnehmer die Entfernungspauschale von 0,30 Euro / 0,38 Euro pro Entfernungskilometer als Werbungskosten geltend machen. Versteuert Dein Arbeitgeber jedoch den steuerpflichtigen Nutzungswert für den Firmenwagen pauschal mit 15 Prozent, musst Du den monatlich pauschal versteuerten Betrag von Deinen Werbungskosten abziehen und kannst nur noch den Rest als Werbungskosten abziehen.
Vereinfachungsregel
Auch wenn der Arbeitgeber bei der Ermittlung des Nutzungswerts aus Vereinfachungsgründen nur 180 Tage angesetzt hat, kannst Du beispielsweise 220 Tage beim Werbungskostenabzug geltend machen.
(2022): Bekomme ich auch die Entfernungspauschale, wenn ich einen Firmenwagen nutze?
Wie trage ich unterschiedliche Wegstrecken nach einem Umzug ein?
Wenn du im Laufe eines Steuerjahres deinen Wohnort aufgrund eines Umzugs gewechselt hast, ändert sich in der Regel auch die täglich zurückzulegende Wegstrecke zur deiner ersten Tätigkeitsstätte.
In diesem Fall musst du bei Steuererklaerung-Polizei.de zwei erste Tätigkeitsstätten erfassen, um die korrekten Wegstrecken einzugeben, z.B.:
- "Tätigkeitsstätte, Anschrift alter Wohnort"
- Entfernung 25 km, 112 Arbeitstage, 5-Tage-Woche
- "Tätigkeitsstätte, Anschrift neuer Wohnort"
- Entfernung 15 km, 118 Arbeitstage, 5-Tage-Woche
Tipp
Vergiss nicht, eventuell auch die Umzugskosten in deiner Steuererklärung geltend zu machen!
(2022): Wie trage ich unterschiedliche Wegstrecken nach einem Umzug ein?
Wie werden die Fahrtkosten bei Fahrgemeinschaften erfasst?
Werden für den täglichen Weg zur Arbeit Fahrgemeinschaften gebildet, kann jeder Teilnehmer der Fahrgemeinschaft die Entfernungspauschale für sich in Anspruch nehmen.
Umwegstrecken zum Abholen und Zurückbringen der Mitfahrer bleiben jedoch bei der Entfernungsermittlung unberücksichtigt. Für den Fahrer sind die Fahrtkosten in unbegrenzter Höhe als Werbungskosten absetzbar. Hingegen ist für die Mitfahrer der abzugsfähige Höchstbetrag auf 4.500 Euro begrenzt.
(2022): Wie werden die Fahrtkosten bei Fahrgemeinschaften erfasst?
Wie trage ich die Fahrtkosten korrekt ein, wenn sich die Anzahl meiner Arbeitstage ändert?
Wenn sich im Laufe eines Jahres die Anzahl der Arbeitstage pro Woche erhöht oder verringert haben, solltest du mehrere Eintragungen für die Fahrtkosten anlegen, z.B.:
"Erste Tätigkeitsstätte, 5 -Tage-Woche"
- Entfernung 15 km, 115 Arbeitstage, 5-Tage-Woche
"Erste Tätigkeitsstätte, 6 -Tage-Woche"
- Entfernung 15 km, 140 Arbeitstage, 6-Tage-Woche
Hinweis: Corona verändert alles
Fahrten zur Arbeit, genauer gesagt zu ersten Tätigkeitsstätte, sind mit der Pendlerpauschale von 30 Cent pro Entfernungskilometer abziehbar; in 2021 gelten 35 Cent ab dem 21. Kilometer, seit 2022 gelten 38 Cent ab dem 21. Kilometer. Grundsätzlich ist jeder Arbeitnehmer gehalten, im Rahmen seiner Steuererklärung die exakte Anzahl der Arbeitstage anzugeben. Nur für diese Tage wird die Pendlerpauschale gewährt. Um zu prüfen, ob die Anzahl der erklärten Arbeitstage plausibel ist, sind auch Urlaubs- und Krankheitstage zu erklären. Seit 2020 werden in der Steuererklärung zudem die Dienstreisetage und die Heimarbeitstage abgefragt.
Nun kann es aber sehr mühsam sein, die Anzahl der Arbeitstage exakt zu ermitteln. Wer führt schon täglich eine Strichliste? Und dann gibt es Arbeitnehmer, die auch am Wochenende, mitunter außerplanmäßig, die Arbeitsstelle aufsuchen. Daher haben die Finanzämter schon vor Jahrzehnten sogenannte Nichtaufgriffsgrenzen festgelegt. Sie akzeptierten im Allgemeinen bei einer Fünf-Tage-Woche 220 bis 230 Fahrten und bei einer Sechs-Tage-Woche 260 bis 280 Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte. Wohlgemerkt handelt es sich um interne Grenzen der Finanzämter, auf deren Anwendung kein Rechtsanspruch besteht, auch wenn das Finanzgericht München vor einigen Jahren geurteilt hat, dass die Finanzämter 230 Tage abhaken sollten (FG München vom 12.12.2008, 13 K 4371/07).
So weit, so gut. Doch Corona hat alles verändert. Unzählige Arbeitnehmer befanden und befinden sich noch im Homeoffice und fahren nicht täglich ins Büro oder zum Betrieb. Sie können für diese Tage einen Pauschalbetrag von 5 Euro pro Tag als Werbungskosten geltend machen oder gar die Kosten für ein häusliches Arbeitszimmer. Doch mangels Fahrten dürfen sie Fahrtkosten natürlich nicht geltend machen. Und gerade hier setzen die Finanzämter nun zunehmend an und fordern eine Arbeitgeberbescheinigung über die tatsächlich geleisteten Arbeitstage und vor allem über die Tage, an denen die erste Tätigkeitsstätte aufgesucht worden ist. Die Regel, dass 220 oder 230 Fahrten pro Jahr akzeptiert werden, gilt für die Corona-Jahre nicht mehr ohne Weiteres!
(2022): Wie trage ich die Fahrtkosten korrekt ein, wenn sich die Anzahl meiner Arbeitstage ändert?
Wie trage ich unterschiedliche Wegstrecken bei einem Arbeitgeberwechsel ein?
Wenn du im Laufe eines Steuerjahres deinen Arbeitgeber gewechselt hast, ändert sich in der Regel auch die täglich zurückzulegende Wegstrecke und damit die Höhe der Pendlerpauschale.
Hast du während des Jahres den Arbeitgeber gewechselt, kannst du einfach mehrere erste Tätigkeitsstätten erfassen:
"Erste Tätigkeitsstätte alter Arbeitgeber"
- Entfernung 30 km, 80 Arbeitstage, 5-Tage-Woche
"Erste Tätigkeitsstätte neuer Arbeitgeber"
- Entfernung 15 km, 150 Arbeitstage, 5-Tage-Woche
(2022): Wie trage ich unterschiedliche Wegstrecken bei einem Arbeitgeberwechsel ein?
Wie trage ich Fahrtkosten bei Verwendung unterschiedlicher Verkehrsmittel ein?
Wenn du die Fahrten zu deinem Arbeitgeber mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln (Pkw/öffentliche Verkehrsmittel/Teilnehmer einer Fahrgemeinschaft) bewerkstelligst, dann erfasse diese idealerweise über zwei separate Eintragungen, z.B.:
"Erste Tätigkeitsstätte, Verkehrsmittel PKW"
- Entfernung 25 km, 164 Arbeitstage, 5-Tage-Woche
"Erste Tätigkeitsstätte, Verkehrsmittel ÖPNV"
- Entfernung 25 km, 66 Arbeitstage, 5-Tage-Woche
(2022): Wie trage ich Fahrtkosten bei Verwendung unterschiedlicher Verkehrsmittel ein?