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Dieser Text bezieht sich auf die Steuererklärung 2024. Die Version die für die Steuererklärung 2025 finden Sie unter:
(2025):



Wie viel Kirchensteuer spare ich, wenn ich aus der Kirche austrete?

Ein Kirchenaustritt senkt deine Steuerlast, da du keine Kirchensteuer mehr zahlst. Doch die vollständige Ersparnis ergibt sich erst, wenn du den steuerlichen Vorteil des Sonderausgabenabzugs berücksichtigst. Hier erfährst du, wie du deine tatsächliche Ersparnis berechnest.

Kirchensteuer und Sonderausgabenabzug

Die Kirchensteuer zählt zu den sogenannten Sonderausgaben und kann in voller Höhe bei der Einkommensteuererklärung abgesetzt werden. Damit mindert sie dein zu versteuerndes Einkommen und senkt deine Einkommensteuer. Alternativ kannst du einen allgemeinen Sonderausgaben-Pauschbetrag geltend machen, der bei 36 Euro für Singles und 72 Euro für Ehepaare liegt. Wenn deine gezahlte Kirchensteuer diesen Betrag übersteigt, profitierst du von einem zusätzlichen steuerlichen Vorteil.

Beispielrechnung für Ehepaare:

  • Gezahlte Kirchensteuer: 600 Euro
  • Abzüglich Pauschbetrag: 72 Euro
  • Absetzbarer Betrag: 528 Euro

Bei einem Grenzsteuersatz von 28 % ergibt sich eine Steuerersparnis von 528 Euro × 28 % = 147 Euro. Zusätzlich sinkt der Solidaritätszuschlag um etwa rd. 8 Euro, sodass die steuerliche Entlastung insgesamt rund 155 Euro beträgt.

Tatsächliche Ersparnis durch Kirchenaustritt

Wenn du aus der Kirche austrittst, entfällt die Kirchensteuer, aber auch der steuerliche Vorteil. Die tatsächliche Ersparnis ergibt sich aus der Differenz:

  • Gezahlte Kirchensteuer: 600 Euro
  • Steuerliche Entlastung durch Abzug: 155 Euro
  • Tatsächliche Ersparnis: 600 Euro – 155 Euro = 445 Euro
Fazit

Die Höhe der tatsächlichen Ersparnis durch einen Kirchenaustritt hängt von deiner gezahlten Kirchensteuer, deinem Einkommen und deinem Grenzsteuersatz ab. Während die Kirchensteuer auf den ersten Blick komplett entfällt, solltest du den entgangenen steuerlichen Vorteil des Sonderausgabenabzugs berücksichtigen. Eine genaue Berechnung hilft dir, die finanziellen Auswirkungen eines Kirchenaustritts realistisch einzuschätzen.

(2024): Wie viel Kirchensteuer spare ich, wenn ich aus der Kirche austrete?



Das "besondere Kirchgeld": Zahlungspflicht der Kirchensteuer für konfessionslosen Ehegatten.

Wer in Deutschland Mitglied einer steuererhebenden Religionsgemeinschaft ist, unterliegt grundsätzlich der Kirchensteuerpflicht. Dies gilt unabhängig von der Intensität des Glaubens oder der Teilnahme am religiösen Leben, da allein die formelle Mitgliedschaft entscheidend ist. Doch wie verhält es sich in einer Ehe, wenn nur einer der Ehepartner einer steuererhebenden Religionsgemeinschaft angehört? In solchen Fällen kann das sogenannte besondere Kirchgeld zum Tragen kommen, eine Sonderform der Kirchensteuer. Dieser Beitrag erläutert die wichtigsten Regelungen und aktuelle Rechtsprechung zu diesem Thema.

Kirchensteuerpflicht: Grundsätzliches zur Mitgliedschaft

Die Kirchensteuer wird in Deutschland von Mitgliedern einer steuererhebenden Religionsgemeinschaft gezahlt, sofern diese ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben. Wer keiner steuererhebenden Religionsgemeinschaft angehört, ist von der Kirchensteuer befreit. In der Praxis kommt es jedoch oft vor, dass in einer Ehe nur ein Ehepartner kirchensteuerpflichtig ist. Dies wirft die Frage auf, ob und in welcher Form der konfessionslose Partner an der Steuerpflicht beteiligt wird.

Besonderes Kirchgeld: Definition und Voraussetzungen

Das besondere Kirchgeld ist eine spezielle Form der Kirchensteuer, die bei glaubensverschiedenen Ehen unter bestimmten Voraussetzungen erhoben wird. Es kommt ins Spiel, wenn:

  • der kirchenangehörige Ehepartner kein eigenes Einkommen erzielt,
  • der kirchenangehörige Ehepartner zwar ein Einkommen hat, dieses jedoch so gering ist, dass keine Einkommensteuer (und damit auch keine Kirchensteuer) fällig wird, oder
  • das Einkommen des kirchenangehörigen Ehepartners zwar zur Kirchensteuer führt, die Vergleichsberechnung jedoch ein höheres besonderes Kirchgeld ergibt.
Berechnungsgrundlage des besonderen Kirchgelds

Das besondere Kirchgeld wird anhand des gemeinsamen zu versteuernden Einkommens beider Ehepartner berechnet. Dabei gilt:

  • Es wird nur bei Zusammenveranlagung erhoben, nicht jedoch bei Einzelveranlagung.
  • Die Bemessungsgrundlage ist das Einkommen des Ehepaares, unabhängig davon, ob der kirchenangehörige Partner selbst Einkommen erzielt oder nicht.
  • Eine Erhebung erfolgt erst ab einem gemeinsamen zu versteuernden Einkommen von 30.000 Euro.

Diese Regelung basiert auf der Annahme, dass Ehepartner als wirtschaftliche Einheit betrachtet werden. Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat diese Praxis als verfassungskonform bestätigt (BVerfG-Beschluss vom 28.10.2010, 2 BvR 591/06).

Rechtsprechung und aktuelle Entwicklungen
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR)

Im Jahr 2017 bestätigte der EGMR, dass die deutsche Praxis der Erhebung von Kirchensteuer und des besonderen Kirchgeldes in glaubensverschiedenen Ehen nicht gegen die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) verstößt (EGMR-Beschluss vom 6.4.2017, Beschwerde-Nr. 10138/11 u.a.). Der Gerichtshof betonte, dass die Kirchensteuerregelungen in den Rahmen der Religionsfreiheit und staatlichen Gesetzgebung fallen.

Sächsisches Finanzgericht

Im Jahr 2019 erklärte das Sächsische Finanzgericht, dass die Regelungen zum besonderen Kirchgeld in Sachsen für die Steuerjahre 2014 und 2015 gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen. Ehegatten seien gegenüber eingetragenen Lebenspartnerschaften ohne sachlichen Grund schlechtergestellt (Beschluss vom 25.3.2019, 5 K 1549/18).

Bundesfinanzhof (BFH)

Der BFH stellte 2021 klar, dass auch in Fällen, in denen der kirchenangehörige Partner ein eigenes Einkommen erzielt, die Erhebung des besonderen Kirchgeldes verfassungsrechtlich unproblematisch ist (BFH-Beschluss vom 5.10.2021, I B 65/19). Dies gilt insbesondere, wenn das Einkommen des konfessionslosen Partners deutlich höher ist und dadurch ein höherer Lebensführungsaufwand des kirchenangehörigen Partners angenommen wird.

Regionale Unterschiede und Sonderregelungen

Die Erhebung des besonderen Kirchgeldes variiert je nach Bundesland. In Bayern verzichten die Evangelisch-Lutherische Kirche und die Evangelisch-Reformierte Kirche rückwirkend ab dem Steuerjahr 2018 vollständig auf die Erhebung des besonderen Kirchgeldes (Erlass des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen vom 21.1.2019, BStBl I 2019 S. 213). Solche Regelungen unterstreichen die Heterogenität der Kirchensteuererhebung in Deutschland.

Fazit

Das besondere Kirchgeld ist ein oft kontrovers diskutiertes Thema, das insbesondere bei glaubensverschiedenen Ehen zu Unverständnis führen kann. Grundsätzlich wird es nur erhoben, wenn der kirchenangehörige Partner entweder kein oder nur ein geringes Einkommen hat. Die Berechnung erfolgt auf Basis des gemeinsamen Einkommens, was von der Rechtsprechung als gerechtfertigt angesehen wird. Unterschiede in der Erhebung zwischen den Bundesländern machen jedoch eine genaue Prüfung im Einzelfall erforderlich.


(2024): Das "besondere Kirchgeld": Zahlungspflicht der Kirchensteuer für konfessionslosen Ehegatten.



Wie hoch ist der Hinterbliebenen-Pauschbetrag?

Witwen, Witwer, Waisen und Halbwaisen erhalten auf Antrag einen Hinterbliebenen-Pauschbetrag von 370 Euro. Dazu müssen ihnen laufende Hinterbliebenenbezüge bewilligt worden sein.

Die Zahlungen müssen entweder auf Grundlage des Bundesversorgungsgesetzes erfolgen oder eines anderen Gesetzes, das die Regelungen des Bundesversorgungsgesetzes zu Hinterbliebenenbezügen für anwendbar erklärt. Alternativ können sie nach den Vorschriften der gesetzlichen Unfallversicherung, des Beamtenrechts bei Dienstunfalltod oder nach dem Bundesentschädigungsgesetz für Schäden an Leben, Körper oder Gesundheit geleistet werden.

Bitte beachten: Eine Waise erhält den Hinterbliebenen-Pauschbetrag auch dann nur einmal, wenn beide Elternteile verstorben sind. Bei mehreren Hinterbliebenen derselben Person (z. B. Witwe und Halbwaise) steht der Pauschbetrag jedem Hinterbliebenen zu.

(2024): Wie hoch ist der Hinterbliebenen-Pauschbetrag?



Wo kann ich meine Steuer-Identifikationsnummer finden?

Die Steuer-Identifikationsnummer wurde dir schriftlich vom Bundeszentralamt für Steuern mitgeteilt. Die elfstellige Nummer gilt ein Leben lang. In diesem Schreiben wird die Nummer als "Persönliche Identifikationsnummer" bezeichnet, häufig wird sie auch kurz "Identifikationsnummer" genannt und wird in der Regel mit TIN (Tax Identification Number) oder Steuer-ID abgekürzt.

In der Regel findest du deine Identifikationsnummer auch

  • im Einkommensteuerbescheid oder
  • auf deiner Lohnsteuerbescheinigung

Die Steuer-ID ist nicht zu verwechseln mit der eTIN, die sich ebenfalls in der Lohnsteuerbescheinigung befindet und vom Arbeitgeber für die Datenübermittlung der Lohndaten genutzt wird.

Nach einer Übergangszeit soll die Steuer-Identifikationsnummer die derzeitige Steuernummer für die Einkommensteuer ersetzen. Die Angabe der Steuer-Identifikationsnummer ist keine Voraussetzung für die Abgabe deiner Steuererklärung.

(2024): Wo kann ich meine Steuer-Identifikationsnummer finden?



Ab wann muss ich Kirchensteuer zahlen?

Die Kirchensteuerpflicht beginnt mit der Taufe oder durch Eintritt oder Wiedereintritt in die Religionsgemeinschaft. In diesem Fall musst du die Kirchensteuer mit dem Beginn des folgenden Monats zahlen.

Wechselst du die Religionsgemeinschaft, dann besteht ebenfalls mit dem Beginn des folgenden Monats die Pflicht zur Zahlung der Kirchensteuer. Sie setzt jedoch erst ein, wenn du an deine bisherige Religionsgemeinschaft keine Kirchensteuer mehr zahlst.

In der israelitischen Kultusgemeinde begründet sich die Kirchensteuerpflicht aufgrund von Abstammung und Bekenntnis.

(2024): Ab wann muss ich Kirchensteuer zahlen?



Wer muss Kirchensteuer bezahlen?

Wenn du Mitglied einer der folgenden Religionsgemeinschaften bist, musst du Kirchensteuer zahlen:

  • Römisch-Katholische Kirche
  • Evangelische Landeskirchen
  • Altkatholische Kirche
  • Jüdische Kultusgemeinden
  • Israelitische Religionsgemeinschaften (z.B. in Baden-Württemberg)
  • Freireligiöse Gemeinden (z.B. in Baden, Württemberg, Mainz, Offenbach, Pfalz)
  • Französische Kirche zu Berlin (Hugenottenkirche)
  • Mennonitengemeinde in Hamburg-Altona
  • Unitarische Religionsgemeinschaft Freier Protestanten in Rheinland-Pfalz

Die Höhe der Kirchensteuer richtet sich nach deinem Wohnort. Lebst du in Bayern oder Baden-Württemberg, zahlst du 8 Prozent, in den übrigen Ländern 9 Prozent der Einkommen- oder Lohnsteuer.

(2024): Wer muss Kirchensteuer bezahlen?



Wie hoch ist die Kirchensteuer?

Die Höhe der Kirchensteuer richtet sich nach Deinem Wohnort. In Bayern und Baden-Württemberg zahlst Du 8 Prozent der festgesetzten Einkommensteuer, in den übrigen Bundesländern sind es 9 Prozent. Diese prozentuale Berechnung gilt auch bei der Abgeltungsteuer.

Solltest Du Kinder haben oder Einkünfte aus Gewerbebetrieb bzw. nach dem Teileinkünfteverfahren versteuerte Einkünfte erzielen, wird das zu versteuernde Einkommen (zvE) für die Kirchensteuer gesondert berechnet.

Kinderfreibeträge und Kirchensteuer

Wenn in Deinen elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmalen (ELStAM) Kinderfreibeträge eingetragen sind, wird die Kirchensteuer auf Basis einer sogenannten fiktiven Lohnsteuer berechnet. Dies führt zu einer geringeren monatlichen Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag, nicht jedoch zu einer Senkung der Lohnsteuer.

Beispiele

Ohne Kinderfreibetrag: Brutto-Monatslohn von 3.000 Euro in Steuerklasse IV, monatliche Kirchensteuer in Berlin: 29,63 Euro.

Mit zwei Kinderfreibeträgen: Brutto-Monatslohn von 3.000 Euro in Steuerklasse IV, monatliche Kirchensteuer in Berlin: 11,21 Euro.

Kinderfreibeträge in der Einkommensteuererklärung

In der Einkommensteuerveranlagung mindern Kinderfreibeträge das zu versteuernde Einkommen nur, wenn der Steuervorteil höher ist als das erhaltene Kindergeld. Zur Berechnung der Kirchensteuer und des Solidaritätszuschlags werden die Kinderfreibeträge jedoch "fiktiv" berücksichtigt.

Vorteil bei unterjähriger Änderung

Auch wenn Kinder nur für einen Teil des Jahres berücksichtigt werden (z. B. bei Geburt oder Beendigung der Berufsausbildung), wird der volle Kinderfreibetrag und BEA-Freibetrag für die Berechnung der Kirchensteuer und des Solidaritätszuschlags abgezogen.

(2024): Wie hoch ist die Kirchensteuer?



Was unterscheidet meine Steuernummer von der Steuer-Identifikationsnummer?

Die Steuernummer ist nicht zu verwechseln mit der lebenslang gültigen und bundeseinheitlich gleichen Steuer-Identifikationsnummer.

Was ist die Steuernummer?

Die Steuernummer wird vom Finanzamt an jede steuerpflichtige natürliche oder juristische Person vergeben und ist einem Steuerpflichtigen eindeutig zugeordnet. Eine Person kann mehrere Steuernummern in seinem Leben haben. Wer beispielsweise umzieht und dadurch in den Zuständigkeitsbereich eines anderen Finanzamtes gehört, wer heiratet oder eine Selbständigkeit anmeldet, erhält eine neue Steuernummer.

Früher richteten sich die Steuernummern an länderbezogenen Codes aus und bestanden je nach Bundesland aus zehn oder elf Ziffern. Im Laufe der Einführung des so genannten ELSTER-Verfahrens (ELektronische STeuerERklärung) wurde das Standardschema der Steuernummer jedoch bundesweit vereinheitlicht und hat nun 13 Ziffern.

Wo finde ich die Steuernummer?

Nach Einreichen der ersten Einkommensteuererklärung oder bei der Anmeldung einer selbständigen bzw. gewerblichen Tätigkeit wird die Nummer durch das zuständige Finanzamt ermittelt. Sie kann aber auch eigeninitiativ beantragt werden. Auf dem Einkommensteuerbescheid ist die Steuernummer links oben zu finden.

Wofür brauche ich die Steuernummer?

Die Steuernummer ist bei der Einreichung der Steuererklärung oder bei der Anmeldung einer selbständigen bzw. gewerblichen Tätigkeit, ebenso wie im Zahlungsverkehr anzugeben. Freiberufler und Gewerbetreibende müssen sie, sofern sie keine Umsatzsteueridentifikationsnummer haben, in ihrer Rechnung ausweisen. Zukünftig wird die Steuernummer von der Steueridentifikationsnummer abgelöst. Bisher existieren aber beide Nummern parallel.

Was ist die Steuer-Identifiktationsnummer?

Die steuerliche Identifikationsnummer (IdNr. oder auch Steuer-ID) ist seit 2008 eine bundeseinheitliche und dauerhafte Identifikationsnummer von in Deutschland gemeldeten Bürgern für Steuerzwecke. Sie ist ein Leben lang gültig. Kinder erhalten sie bereits nach der Geburt.

Die Identifikationsnummer ändert sich weder bei einem Ortswechsel noch bei einem Wechsel des zuständigen Finanzamts. Die Daten werden erst gelöscht, wenn sie von den Behörden nicht mehr benötigt werden, spätestens jedoch 20 Jahre nach dem Tod des Steuerpflichtigen.

Die Steuer-ID ist auch für das Kindergeld, für die Freistellungsaufträge bei allen Bankverbindungen in Deutschland, für die Gewährung des Pflege-Pauschbetrags sowie für den steuerlichen Abzug von Unterhaltsleistungen nötig und wird im Übrigen immer häufiger abgefragt.

(2024): Was unterscheidet meine Steuernummer von der Steuer-Identifikationsnummer?



Welche steuerlichen Vorteile erhalten Behinderte und Hinterbliebene?

Behinderte Menschen können für ihre behinderungsbedingten Aufwendungen entweder den Behinderten-Pauschbetrag in Anspruch nehmen oder die Ausgaben gegen Nachweis als außergewöhnliche Belastungen geltend machen, wobei hier allerdings eine zumutbare Belastung angerechnet wird. Der Behinderten-Pauschbetrag richtet sich nach dem Grad der Behinderung und beträgt 384 Euro bis 7.400 Euro. Mit dem Pauschbetrag sind alle sogenannten typischen Aufwendungen abgegolten. Darüber hinausgehende sogenannte atypische Aufwendungen kannst du als außergewöhnliche Belastungen absetzen. Damit minderst du dein zu versteuerndes Einkommen.

Hinterbliebene erhalten auf Antrag einen Hinterbliebenen-Pauschbetrag von 370 Euro, wenn ihnen laufende Hinterbliebenenbezüge bewilligt worden sind. Diese müssen laut Paragraf 33 b Abs. 4 EStG geleistet werden, nach dem Bundesversorgungsgesetz oder einem anderen Gesetz, das die Vorschriften des Bundesversorgungsgesetzes über Hinterbliebenenbezüge für entsprechend anwendbar erklärt, nach den Vorschriften über die gesetzliche Unfallversicherung, nach den beamtenrechtlichen Vorschriften an Hinterbliebene eines an den Folgen eines Dienstunfalls verstorbenen Beamten oder nach den Vorschriften des Bundesentschädigungsgesetzes über die Entschädigung für Schäden an Leben, Körper oder Gesundheit.

Der Hinterbliebenen-Pauschbetrag ist ein Jahresbetrag. Er wird auch dann nicht gekürzt, wenn die entsprechenden Voraussetzungen nicht das ganze Jahr über vorlagen.

Bitte beachten Sie: Eine Waise erhält den Hinterbliebenen-Pauschbetrag auch dann nur einmal, wenn beide Elternteile verstorben sind. Bei mehreren Hinterbliebenen derselben Person (z.B. Witwe und Halbwaise) steht der Pauschbetrag jedem Hinterbliebenen zu.

(2024): Welche steuerlichen Vorteile erhalten Behinderte und Hinterbliebene?



Du hast Deine Steueridentifikationsnummer noch nicht erhalten oder sie ist nicht mehr auffindbar?

Deine Einkommensteuererklärung kannst du auch ohne Steuer-ID bei Deinem Finanzamt einreichen. Deine Steueridentifikationsnummer ist Deinem Finanzamt bekannt. Solltest du Deine Identifikationsnummer in den genannten Unterlagen nicht finden, hast du die Möglichkeit, diese beim Bundeszentralamt für Steuern erneut anzufordern. Die Steuer-ID wird Dir dann per Brief mitgeteilt.

(2024): Du hast Deine Steueridentifikationsnummer noch nicht erhalten oder sie ist nicht mehr auffindbar?



Welche Ausgaben sind mit dem Pauschbetrag für Behinderte abgegolten?

Viele Aufwendungen, die behinderten Menschen typischerweise entstehen, sind mit dem Behinderten-Pauschbetrag abgegolten. Dazu zählen Kosten, die anfallen, um gewöhnliche und regelmäßig wiederkehrende Verrichtungen im Alltag zu bewältigen. Außerdem zählen dazu Aufwendungen für die Pflege, wobei es irrelevant ist, ob diese zu Hause oder in einem Heim erfolgt oder welche Pflegestufe vorliegt.

Tipp

Ist die Summe deiner Aufwendungen höher als der Pauschbetrag, solltest du auf diesen verzichten und stattdessen deine Kosten als außergewöhnliche Belastungen absetzen. Hierbei musst du aber beachten, dass außergewöhnliche Belastungen nur anerkannt werden, wenn sie die zumutbare Belastung übersteigen.

Abgegolten sind auch die Kosten für Medikamente, Heilmittel und Hilfsleistungen sowie die Eigenbeteiligung zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Auch die Aufwendungen für eine Heimdialyse fallen hierunter.

(2024): Welche Ausgaben sind mit dem Pauschbetrag für Behinderte abgegolten?



Wie wird eine Behinderung nachgewiesen?

Der Nachweis der Behinderung erfolgt durch das Versorgungsamt. Ab einem Behinderungsgrad von 50 Prozent erhältst du einen Schwerbehindertenausweis, bis zu einem Grad von 45 stellt das Amt einen Feststellungsbescheid aus. An diese Bescheide ist das Finanzamt gebunden.

Solltest du aufgrund deiner Behinderung eine Rente oder andere Bezüge erhalten, reichen in der Regel auch der Rentenausweis oder ähnliche Bescheide als Nachweise aus.

Für die Gewährung des erhöhten Pauschbetrages für Hilflose bzw. Blinde, muss im Schwerbehindertenausweis der Vermerk „H“ bzw. “Bl“ eingetragen sein. Bei hilflosen Personen ist auch der Bescheid der Pflegekasse über die Einstufung als Pflegebedürftiger der Pflegestufe III (bis 2016) bzw. die Zuerkennung des Pflegegrades 4 oder 5 (ab 2017) ausreichend.

(2024): Wie wird eine Behinderung nachgewiesen?



Was sind atypische Belastungen (besondere Aufwendungen), die steuerlich absetzbar sind?

Es gibt Kosten, die aufgrund der Behinderung anfallen, aber nicht regelmäßig auftreten. Diese atypischen Belastungen sind nicht mit dem Behinderten-Pauschbetrag abgegolten und können deshalb gesondert als außergewöhnliche Belastungen allgemeiner Art in der Steuererklärung angegeben werden.

Beispiele solcher Aufwendungen sind etwa Umbaumaßnahmen, die in der Wohnung oder in einem Fahrzeug aufgrund der Behinderung entstehen, außerdem Aufwendungen für eine Reisebegleitung im Urlaub, Kosten eines Umzugs, Kosten hauswirtschaftlicher Dienstleistungen sowie Krankheits-, Heilbehandlungs- oder Kurkosten.

Alle Aufwendungen, die als außergewöhnliche Belastungen in der Steuererklärung angegeben werden, kürzt das Finanzamt um die Höhe der zumutbaren Belastung. Dieser Betrag richtet sich nach dem Familienstand und der Höhe der Einkünfte.

(2024): Was sind atypische Belastungen (besondere Aufwendungen), die steuerlich absetzbar sind?



Wer erhält den Pauschbetrag für Hinterbliebene?

Hinterbliebene, etwa Witwen und Waisen, haben in bestimmten Fällen Anspruch auf den Hinterbliebenenpauschbetrag von 370 Euro.

Wichtigste Voraussetzung ist, dass der Steuerpflichtige mindestens für einen Monat im jeweiligen Steuerjahr Hinterbliebenenbezüge erhalten hat. Das gilt auch, wenn der Anspruch auf die Bezüge ruht bzw. eine Abfindung mittels Kapitalauszahlung stattgefunden hat.

Die Voraussetzungen für den Hinterbliebenen-Pauschbetrag sind im § 33b Abs. 4 EStG geregelt. Steht der Hinterbliebenen-Pauschbetrag einem Kind zu, kann er auf Antrag auf die Eltern übertragen werden.

Der Hinterbliebenenpauschbetrag wird für folgende Bezugsarten gewährt:

  • Bezug nach dem Bundesversorgungsgesetz, dies betrifft vor allem Opfer des Zweiten Weltkriegs
  • Bezug nach dem Soldatenversorgungsgesetz
  • Bezug nach dem Zivildienstgesetz
  • Bezug nach dem Häftlingshilfegesetz
  • Unterhalt für Angehörige von Kriegsgefangenen
  • Bezug nach dem Gesetz über die Bundespolizei
  • Bezug nach dem Gesetz über den Zivilschutzkorps
  • Bezug nach dem Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der unter Art. 131 GG fallenden Personen
  • Bezug nach dem Gesetz zur Einführung des Bundesversorgungsgesetzes im Saarland
  • Bezug nach dem Infektionsschutzgesetz, zum Beispiel bei Tod infolge einer empfohlenen Impfung
  • Bezug nach dem Gesetz über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten
  • Rente aus der gesetzlichen Unfallversicherung, zum Beispiel bei Tod durch Arbeitsunfall
  • Bezüge nach dem Tod eines Beamten aufgrund eines Dienstunfalls
  • Bezüge nach dem Bundesentschädigungsgesetz für Schäden an Leben, Körper oder Gesundheit.

Steht der Hinterbliebenen-Pauschbetrag einem Kind zu, kann er auf Antrag auf die Eltern übertragen werden.

(2024): Wer erhält den Pauschbetrag für Hinterbliebene?



Ab wann muss man nach einem Kirchenaustritt keine Kirchensteuer mehr zahlen?

Die Kirchensteuerpflicht endet:

  • mit Ablauf des Kalendermonats, wenn der Wohnsitz oder gewöhnliche Aufenthalt in Deutschland aufgegeben wurde.
  • mit dem Ablauf des Sterbemonats, wenn das Kirchenmitglied stirbt.
  • wenn das Kirchenmitglied den Kirchenaustritt erklärt. Für die Austrittserklärung sind in den verschiedenen Bundesländern unterschiedliche Stellen zuständig, in den meisten erfolgt sie vor dem Standesamt, ansonsten vor dem Amtsgericht; nur im Bundesland Bremen auch bei der Kirche. Abhängig vom Bundesland gilt der Kirchenaustritt ab dem Kalendermonat, in dem der Kirchenaustritt erklärt wurde, oder aber ab dem darauffolgenden Kalendermonat.
Hinweis

Früher gab es in einigen Bundesländern den sog. "Reuemonat", d.h. die Kirchensteuerpflicht endete erst einen Monat nach dem Austrittsmonat. Dies galt für Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen.

Doch inzwischen wurde der Reuemonat zur Vereinheitlichung der kirchensteuerlichen Regelungen im Bundesgebiet abgeschafft, d.h. der Kirchenaustritt wird in dem Kalendermonat wirksam in dem er erklärt wurde.

Nach dem Kirchenaustritt informiert die Meldebehörde automatisch das zuständige Finanzamt, damit dieses die elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale (ELStAM) ändert. Für die Zeit nach deinem Kirchenaustritt wird also bei der monatlichen Gehaltsabrechnung keine Kirchensteuer mehr einbehalten.

Das kostet dich der Kirchenaustritt - Austrittsgebühren

In Berlin, Brandenburg und Bremen ist der Austritt kostenlos. In den anderen Bundesländern musst du zwischen 10 und 60 Euro Gebühren für die Bescheinigung über den Kirchenaustritt bezahlen.

(2024): Ab wann muss man nach einem Kirchenaustritt keine Kirchensteuer mehr zahlen?



Woher bekomme ich eine neue Steuer-Identifikationsnummer?

Um eine neue Steuer-Identifikationsnummer zu erhalten, musst du dich schriftlich an das Bundeszentralamt für Steuern wenden. Dazu nutze folgende Adresse:

Bundeszentralamt für Steuern, 53221 Bonn,

bzw. per E-Mail: [email protected].

Du musst dem Amt dazu folgende persönliche Daten mitteilen:

  • Name und Vorname
  • Anschrift (Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Ort)
  • Geburtsdatum und -ort

Deine Nummer wird Dir dann schriftlich mitgeteilt. Aus Gründen des Datenschutzes ist nicht möglich, Dir die Nummer telefonisch oder per E-Mail mitzuteilen.

Tipp

Die Nummer findest Du in der Regel aber auch in Deiner Lohnsteuerbescheinigung oder Deinem letzten Einkommensteuerbescheid.

(2024): Woher bekomme ich eine neue Steuer-Identifikationsnummer?



Wer bekommt den Pauschbetrag für Behinderte?

Du kannst den Behinderten-Pauschbetrag erhalten, wenn Du einen bestimmten Grad der Behinderung nachweisen kannst. Dabei gilt als behindert, wer länger als sechs Monate körperlich, geistig oder seelisch in seinem Gesundheitszustand beeinträchtigt ist.

Festgestellt wird der Grad der Behinderung im Regelfall durch das Versorgungsamt. Ab einem Grad der Behinderung von 50 erhältst Du einen Schwerbehindertenausweis, bis zu einem Grad von 45 stellt das Amt einen Feststellungsbescheid aus. An diese Bescheide ist das Finanzamt gebunden.

Du kannst den Behinderten-Pauschbetrag für Dich selbst, Deinen behinderten Ehegatten oder Dein behindertes Kind in Anspruch nehmen. Eine Übertragung des Pauschbetrages von behinderten Eltern bzw. Geschwistern ist nicht möglich.

Tipp: Bei einer rückwirkenden Feststellung des Grades der Behinderung für mehrere Jahre kannst Du für die Jahre, für die Dir ein Grad der Behinderung anerkannt wird, den Pauschbetrag nachträglich geltend machen. Du solltest aber möglichst umgehend nach Feststellung des Grades der Behinderung Deine steuerlichen Ansprüche anmelden, da es bestimmte Fristen zu beachten gibt.

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Der Behinderten-Pauschbetrag ist ein Jahresbetrag. Er wird in voller Höhe auch dann gewährt, wenn die Behinderung während des Jahres eintritt oder wegfällt. Wird der GdB während des Jahres herauf- oder herabgesetzt, richtet sich der Jahresbetrag nach dem höheren GdB (R 33b Abs. 7 EStR).

Treten mehrere Behinderungen aus verschiedenen Gründen auf, wird jeweils die Behinderung zugrunde gelegt, die zum höchsten Pauschbetrag führt. Der Behinderten-Pauschbetrag wirkt sich in vollem Umfang steuermindernd aus, denn eine zumutbare Belastung wird nicht angerechnet.

Die Frage ist, ob zusätzlich zum Behinderten-Pauschbetrag pflegebedingte Aufwendungen als außergewöhnliche Belastungen nach § 33 EStG absetzbar sind oder ob dafür auf den Pauschbetrag verzichtet werden muss. Seit 2008 gilt folgende Regelung:

Falls Du den Behinderten-Pauschbetrag gemäß § 33b Abs. 3 EStG in Anspruch nimmst, werden pflegebedingte Aufwendungen nicht zusätzlich als außergewöhnliche Belastungen nach § 33 EStG anerkannt. Es gilt das "Entweder-Oder-Prinzip" (R 33.3 Abs. 4 EStR 2008).

Du musst Dich also entscheiden: Entweder beantragst Du den Behinderten-Pauschbetrag, oder Du machst die pflegebedingten Kosten gegen Nachweis als außergewöhnliche Belastungen geltend. Beim Nachweis muss das Pflegegeld von der Pflegeversicherung angerechnet werden, und vom verbleibenden Betrag zieht das Finanzamt noch die zumutbare Belastung ab. Damit also die Berücksichtigung gemäß § 33 EStG vorteilhafter ist, müssen die Aufwendungen höher sein als der Behinderten-Pauschbetrag, das erhaltene Pflegegeld und die zumutbare Belastung.

Aber keine Regel oder Ausnahme:

Folgende besondere Ausgaben kannst Du zum Beispiel neben dem Pauschbetrag ansetzen:

  • außerordentliche Krankheitskosten, die durch einen akuten Anlass verursacht werden, zum Beispiel Kosten einer Operation, einer Heilbehandlung, Arznei- und Arztkosten,
  • Ausgaben für eine Heilkur, die aufgrund eines vor Kurantritt ausgestellten amtsärztlichen Attestes durchgeführt wird (die ärztliche Bescheinigung eines Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung steht dem amtsärztlichen Attest gleich),
  • behinderungsbedingte Umrüstungskosten für ein Auto,
  • behinderungsbedingte Umbaukosten der Wohnung,
  • behinderungsbedingte Fahrtkostenpauschale (ab dem Jahr 2021):

Bis einschließlich zum Jahr 2020 konnten Fahrtkosten im Zusammenhang mit einer Behinderung mit 0,30 Euro je gefahrenen Kilometer bis zu bestimmten Höchstbeträgen berücksichtigt werden. Diese Berücksichtigung erforderte regelmäßig auch einen Nachweis der gefahrenen Kilometer. Auf diesen Nachweis wird ab dem Jahr 2021 verzichtet.

Die behinderungsbedingte Fahrtkostenpauschale beträgt:

  • 900 Euro: bei Menschen mit einem Grad der Behinderung von mindestens 80 oder einem Grad der Behinderung von mindestens 70 und dem Merkzeichen „G“ für gehbehindert
  • 4.500 Euro: bei Menschen mit außergewöhnlicher Gebehinderung (Merkzeichen „aG“), Blinden (Merkzeichen „BI“), Taubblinden (Merkzeichen „TBI“, hilflosen Menschen (Merkzeichen „H“) oder Menschen für die der Pflegegrad 4 oder 5 festgestellt wurde.

Folgende Besonderheit ist bei der Berücksichtigung der behinderungsbedingten Fahrtkostenpauschale zu beachten:

Die behinderungsbedingten Fahrtkosten sind Teil der allgemeinen außergewöhnlichen Belastungen. Von der Gesamtsumme der außergewöhnlichen Belastungen, wozu auch die behinderungsbedingte Fahrtkostenpauschale hinzugerechnet wird, wird bei der Berechnung Deiner Einkommensteuer noch die Minderung um die zumutbare Belastung vorgenommen.

 

(2024): Wer bekommt den Pauschbetrag für Behinderte?



Welchen Vorteil bringt die Kappung der Kirchensteuer?

Wenn du einer steuererhebenden Religionsgemeinschaft angehörst, bist du verpflichtet, Kirchensteuer zu zahlen. Die Kirchensteuer ist eine Ergänzungsabgabe zur Einkommensteuer und richtet sich grundsätzlich nach deinem Wohnsitz.

  • 8 Prozent der festgesetzten Einkommensteuer in Bayern und Baden-Württemberg
  • 9 Prozent in allen übrigen Bundesländern

Berechnungsgrundlage ist dabei immer die festgesetzte Einkommensteuer, nicht das zu versteuernde Einkommen. Je höher die Einkommensteuer, desto höher fällt auch die Kirchensteuer aus.

Beispiel (2024):

  • Einkommensteuer: 52.397 Euro
  • Kirchensteuer (9 Prozent): 4.715 Euro

Kappung der Kirchensteuer bei hohem Einkommen

Bei hohen Einkommen kann die Kirchensteuer in bestimmten Fällen unverhältnismäßig hoch ausfallen. Um dies zu begrenzen, sehen die Kirchensteuergesetze der Bundesländer die Möglichkeit einer sogenannten Kappung vor. Die dabei entstehende reduzierte Kirchensteuer wird als Kappungsteuer bezeichnet.

Im Rahmen der Kappung wird die Kirchensteuer nicht mehr anteilig zur Einkommensteuer berechnet, sondern auf einen festen Prozentsatz des zu versteuernden Einkommens begrenzt. Dieser Prozentsatz – der sogenannte Kappungssatz – ist je nach Bundesland unterschiedlich und liegt zwischen 2,75 Prozent und 4,00 Prozent.

Beispiel (Berlin, 2024):

  • Zu versteuerndes Einkommen: 150.000 Euro
  • Einkommensteuer: 52.397 Euro
  • Normale Kirchensteuer (9 Prozent): 4.715 Euro
  • Kappungssatz Berlin: 3 Prozent
  • Kappungsteuer (Deckelung): 4.500 Euro

Ergebnis: Die Kappung führt in diesem Fall zu einer Ersparnis von 215 Euro bei der Kirchensteuer.

Automatische oder beantragte Kappung?

Ob eine Kappung der Kirchensteuer automatisch erfolgt oder ein gesonderter Antrag erforderlich ist, hängt vom jeweiligen Bundesland ab. In einigen Ländern wird die Kappungsteuer automatisch bei der Steuerberechnung berücksichtigt. In anderen ist ein Antrag bei der zuständigen Kirche nötig.

Antrag auf Kappung der Kirchensteuer

In Bundesländern ohne automatische Kappung musst du einen formlosen Antrag auf Kappungsteuer stellen. Der Antrag ist an deine zuständige Diözese (bei katholischer Konfession) oder Landeskirche (bei evangelischer Konfession) zu richten.

Dem Antrag solltest du eine Kopie deines letzten Einkommensteuerbescheids beilegen. Nur so kann geprüft werden, ob eine Kappung gewährt werden kann und wie hoch die maximale Kirchensteuer (also die Kappungsteuer) ausfallen darf.

Hinweis: Die Kappung wird nicht über das Finanzamt, sondern direkt über die Kirche abgewickelt.

Fazit: Die Kappungsteuer kann bei hohen Einkommen zu einer spürbaren Entlastung führen. Prüfe, ob dein Bundesland eine automatische Kappung vorsieht oder ob du selbst aktiv werden musst.

 

 

(2024): Welchen Vorteil bringt die Kappung der Kirchensteuer?

Feldhilfen

Liegt dein aktueller Wohnsitz außerhalb Deutschlands?

Wähle "ja" aus, wenn Du derzeit einen Wohnsitz im Ausland hast. In diesem Fall musst Du Deine vollständige Auslandsanschrift angeben.

  • Das Finanzamt benötigt Deine aktuelle Anschrift, um Steuerunterlagen und den Steuerbescheid korrekt zustellen zu können.
  • Falls Du sowohl in Deutschland als auch im Ausland einen Wohnsitz hast, gib hier bitte den aktuellen Hauptwohnsitz an.
  • Wähle "nein" aus, wenn sich Dein alleiniger oder Hauptwohnsitz in Deutschland befindet.
Befand sich dein Wohnsitz im Jahr 2024 ganz oder teilweise außerhalb Deutschlands?

Wähle "ja" aus, wenn du im Jahr 2024 ganz oder teilweise außerhalb Deutschlands gelebt hast – unabhängig davon, ob der Aufenthalt dauerhaft oder vorübergehend war.

Diese Angabe ist notwendig, wenn du:

  • das gesamte Jahr 2024 im Ausland verbracht hast,
  • im Laufe des Jahres nach Deutschland zugezogen oder ins Ausland verzogen bist, oder
  • zeitgleich über Wohnsitze in Deutschland und im Ausland verfügt hast.

Auf der Folgeseite musst du dann detaillierte Angaben zu deinem Wohnsitz, Zuzug/Wegzug, ausländischen Einkünften und weiteren steuerlich relevanten Aspekten machen.

Stammdaten für Ehefrau

Wählen Sie bitte aus, welche Stammdaten aus dem Übersicht für die Ehefrau übernommen werden sollen.

Straße und Hausnummer

Gib hier die aktuelle Wohnanschrift zum Zeitpunkt der Abgabe der Steuererklärung an.

Anhand dieser Angaben ermittelt Steuererklaerung-Polizei.de unter anderem das zuständige Finanzamt und berechnet die Entfernungskilometer für die Entfernungspauschale zu deinem Arbeitsort.

Abweichender Nachname

Gib hier den Nachnamen der Ehefrau an, wenn dieser von Deinem Nachnamen abweicht.

Wenn Du hier keinen Nachnamen eingibst, geht Steuererklaerung-Polizei.de davon aus, dass der Nachname beider Partner identisch ist.

Vorname

Gib hier den Vornamen der Ehefrau ein.

Sterbedatum (falls verstorben)

Das Sterbedatum wird in der Einkommensteuererklärung angegeben, wenn die steuerpflichtige Person im laufenden Steuerjahr verstorben ist. Das hat folgende Gründe:

Ende der Steuerpflicht: Die Steuerpflicht der verstorbenen Person endet mit dem Tag des Todes. Im Todesjahr müssen die Einkünfte bis zum Todestag versteuert werden. Daher ist eine genaue Aufschlüsselung der Einkünfte und eine separate Steuerberechnung für das Todesjahr erforderlich.

Die Erben oder ein Nachlassverwalter sind verpflichtet, für die verstorbene Person eine Steuererklärung abzugeben, wenn diese zuvor zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet war. Die Angabe des Sterbedatums ist entscheidend, um die Steuererklärung korrekt fortzusetzen und abzuschließen.

Es ist wichtig zu beachten, dass im Falle eines Todesfalles das Finanzamt in der Regel Nachfragen stellen oder zusätzliche Informationen anfordern wird, um die steuerliche Situation präzise zu klären. Aus diesem Grund ist es ratsam, sämtliche Unterlagen zur Erbschaft bereitzuhalten.

Hat Partner B eine abweichende Anschrift?

Wenn die Anschrift der Ehefrau von der des Ehemanns (Steuerpflichtigen) abweicht, setze hier ein Häkchen und fülle die nachfolgenden Felder aus.

Religion

Gib hier an, welcher Religionsgemeinschaft du im Jahr 2024 angehört hast.

Hast du die Religionsgemeinschaft gewechselt, wähle die Religionsgemeinschaft aus, der du im Dezember 2024 angehört hast.

Im Fall eines Kirchenaustritts im Jahr 2024 wähle bitte die Religionsgemeinschaft, der du zuletzt angehört hast, und gib den Zeitraum ein, in dem du Mitglied der Religionsgemeinschaft warst. Für die verbleibenden Monate des Jahres fällt dann keine Kirchensteuer an.

Wenn du das ganze Jahr über keiner erhebungsberechtigten Religionsgemeinschaft angehört hast oder wenn du im Steuerjahr 2024 im Ausland gelebt hast und daher nicht kirchensteuerpflichtig warst, wähle "keine Religion / nicht kirchensteuerpflichtig" aus.

Ist deine Glaubensgemeinschaft nicht in der Liste, gleichwohl aber zur Erhebung von Kirchensteuer berechtigt, wähle "Sonstige kirchensteuerpflichtige Religionsgemeinschaft" aus und gib zusätzlich die Bezeichnung der Religionsgemeinschaft in dem dann erscheinenden Feld an. Steuererklaerung-Polizei.de berechnet in diesem Fall die Kirchensteuer analog zu den Vorgaben für die großen Glaubensgemeinschaften.

Religionsschlüssel
Der Religionsschlüssel wird abhängig von der ausgewählten Religionszugehörigkeit - durch Steuererklaerung-Polizei.de automatisch ermittelt. Gehört man keiner Religionsgemeinschaft an, wird als Kürzel VD eingetragen. Für die Religionsgemeinschaften gibt es folgende Abkürzungen:

  • Evangelisch EV
  • Römisch-katholisch RK
  • Alt-katholische Kirche AK
  • Evangelisch-reformiert RF
  • Französisch-reformiert FR
  • Freie Religionsgemeinschaft Alzey FA
  • Freireligiöse Landesgemeinde Baden FB
  • Freireligiöse Landesgemeinde Pfalz FG
  • Freireligiöse Landesgemeinde Mainz FM
  • Freireligiöse Landesgemeinde Offenbach/M. FS
  • Israelitische Religionsgemeinschaft Baden IB
  • Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg IW
  • Israelitische Gemeinden in Bayern IS
  • Israelitische Kultussteuer Land Hessen IL
  • Israelitische Synagogengemeinde Saar IS
  • Israelitische Kultussteuer Frankfurt (Hessen) IS
  • Jüdische Kultusgemeinden Koblenz und Bad Kreuznach IS
  • Jüdische Kultussteuer Nordrhein-Westfalen JD
  • Jüdische Kultussteuer Hamburg JH
Möchtest du den Behinderten-Pauschbetrag für Partner B beantragen?

Wähle "ja" aus, wenn du Angaben zu einer Behinderung machen und den Pauschbetrag für Behinderte beantragen willst.

Wurde eine Behinderung bescheinigt, steht dir ein Behindertenpauschbetrag ab einem Behinderungsgrad von 20 % zu.

Hat Partner A 2024 laufende Hinterbliebenenbezüge erhalten?

Wähle "ja" aus, wenn Hinterbliebenenbezüge ausgezahlt wurden und der Hinterbliebenen-Pauschbetrag beantragt werden soll.

Ein Hinterbliebenen-Pauschbetrag steht dir zu, wenn laufende Hinterbliebenenbezüge bewilligt wurden. Hinterbliebenenbezüge werden in der Regel im Rahmen des Bundesversorgungsgesetzes, nach Beamtenrecht oder über die gesetzliche Unfallversicherung geleistet.

Zum Nachweis musst du dem Finanzamt folgende Belege vorlegen, falls diese nicht bereits in den Vorjahren eingereicht wurden:

  • Rentenbescheid oder
  • Bescheinigung des Versorgungsträgers
Wird ein Nachweis (z.B. bei erstmaliger Beantragung) beigefügt?

Wähle "ja", wenn der Hinterbliebenen-Pauschbetrag im Veranlagungszeitraum 2024 erstmalig beantragt werden soll und bisher noch keine Nachweise bei Deinem Finanzamt eingereicht wurden.

Zum Nachweis musst Du dem Finanzamt folgende Belege vorlegen, falls diese nicht bereits in den Vorjahren eingereicht wurden:

  • Rentenbescheid oder
  • Bescheinigung des Versorgungsträgers
Hausnummer

Tragen Sie hier bitte die Hausnummer der Ehefrau ein.

Hausnummerzusatz

Tragen Sie hier einen eventuell vorhandenen Hausnummernzusatz der Ehefrau ein.

Adressergänzung

Trage hier eine eventuell vorhandene Adressergänzung (z.B. Hinterhaus) ein.

Titel, akademischer Grad

Gib hier den akademischen Grad der Ehefrau an.

Ausländische Postleitzahl

Gib hier Deine ausländische Postleitzahl zum Zeitpunkt der Abgabe der Steuererklärung an.

Staat (falls Anschrift im Ausland)

Wähle hier das Land aus, in dem du zum Zeitpunkt der Abgabe der Steuererklärung wohnst.

Identifikationsnummer

Trage hier die 11-stellige Steuer-Identifikationsnummer ein, die dir schriftlich vom Bundeszentralamt für Steuern mitgeteilt wurde. Als Abkürzung wird oft IdNr oder Steuer-ID verwendet.

In der Regel findest du deine Identifikationsnummer im letzten Einkommensteuerbescheid, in der Lohnsteuerbescheinigung und auf jedem Anschreiben deines Finanzamtes.

Solltest du deine Steuer-ID nicht finden, kannst du deine Einkommensteuererklärung auch ohne die Steuer-ID bei deinem Finanzamt einreichen. Deine Identifikationsnummer ist dort bekannt.

Hinweis: Sollte dir die Steuer-ID nicht mehr vorliegen, kannst du diese beim Bundeszentralamt für Steuern anfordern. Sie wird dir dann per Post zugesandt.

Anforderung Identifikationsnummer

Anrede

Wähle bitte die Anrede der Ehefrau aus.

Wurde ein Antrag auf Kappung der Kirchensteuer gestellt?

Wenn du einen Antrag auf Kappung der Kirchensteuer gestellt hast, wähle hier bitte "ja" aus.

Ausländische Straße und Hausnummer

Gib hier die aktuelle Wohnanschrift im Ausland zum Zeitpunkt der Abgabe der Steuererklärung an.